Welche Art Pflegeversicherung brauche ich als Soldat ?

Welche Art Pflegeversicherung brauche ich als Soldat? 

Allgemeines

Zunächst einmal darf man die Frage stellen, warum denn ein junger Mensch überhaupt eine Versicherung für den Fall der Pflegebedürftigkeit abschließen sollte. Es drängen sich meist wichtigere Versicherungsfragen auf, wie z.B.: Wo versichere ich als Fahranfänger günstig mein Auto; Bin ich noch in der Privathaftpflicht meiner Eltern mitversichert ? Wie versichere ich meine erste eigene Wohnung ?

Da die Pflegeversicherung in Deutschland jedoch eine Pflichtversicherung ist, also jeder Bundesbürger derart versichert sein muss, stellt sich in der Praxis nicht mehr die Frage des „ob“, sondern nur noch die Frage des „wie“.

Ähnlich klingende Bezeichnungen verwirren oft

Nun ist unter dem Oberbegriff Pflegeversicherung aber nicht immer das zu verstehen, was der Soldat auf Zeit verpflichtend einzurichten hat. Die korrekte Bezeichnung hierfür ist die Pflegepflichtversicherung, mit Betonung auf dem mittleren Wortteil. Hierneben kennt man noch die Pflegezusatzversicherung, welche die staatliche Pflichtversicherung aufstocken soll.

Gerade wenn Zeitsoldaten sich an Berater wenden, die sich nicht mit den spezifischen Absicherungsbedürfnissen eines SaZ auskennen (z.B. am Schalter der örtlichen Volksbank oder Sparkasse), wird mitunter eine Pflegezusatzversicherung eingerichtet, und die eigentlich wichtige Pflegepflichtversicherung vergessen. Das ist natürlich denkbar ungünstig für den Soldaten, denn das Versäumnis kann mit einem Bußgeld von bis zu 2.500 € geahndet werden.

Gesetzliche oder private Pflegeversicherung?

Diese Frage ist recht einfach zu beantworten. Die Leistungen sind in beiden Fällen komplett identisch. Der Beitrag ist bei der privaten Pflegeversicherung jedoch deutlich günstiger.

Die gesetzliche Pflegeversicherung ist lediglich dem Saz zu empfehlen, der bei Ende seiner Dienstzeit bereits so alt ist, dass ein Wiedereinstieg in ein ziviles Beschäftigungsverhältnis unwahrscheinlich erscheint. Beispiel: Ein 36-Jähriger wird SaZ 25.

Anwartschaft?

Dieser Begriff ist in Soldatenkreisen durchaus geläufig, die Bedeutung jedoch nicht immer im Detail bekannt.

Eine Anwartschaft garantiert dem Versicherten das Recht auf Eintritt in einen Versicherungsschutz, der erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigt wird. Beim Soldaten auf Zeit ist dies der Zeitpunkt des Dienstzeitendes, beim Berufssoldaten das  Datum des Eintritts in den Ruhestand.

Der Zeitsoldat verbindet mit der Pflegepflichtversicherung bei einer privaten Versicherung immer auch die Einrichtung einer Anwartschaft. Zu empfehlen ist hier die kleine Anwartschaft, die bei der Continentale mit 0,95 € sehr preiswert ist.

Ein Berufssoldat hingegen wählt die große Anwartschaft. Hier wird neben dem schlichten Eintrittsrecht auch das Ursprungseintrittsalter festgeschrieben. Dies sichert dem Berufssoldaten für die Zeit nach Pensionierung besonders günstige Krankenversicherungsbeiträge.