Bei Dienstantritt – Anwartschaft & Pflegeversicherung

Pflegepflichtversicherung

Als junger Soldat auf Zeit wird man direkt zu Beginn der Dienstzeit mit einem Versicherungsthema konfrontiert, welches wie so viele Themen grundsätzlich erstmal neu ist. Man benötigt eine Pflegepflichtversicherung. Dies schreibt das Gesetz jedem deutschen Bürger vor. Es besteht beim Soldaten zwar vollumfänglicher Schutz im Bereich der Krankenversicherung, jedoch nicht für die Pflegepflichtversicherung.

Dies ist in der deutschen Sozialversicherungslandschaft einigermaßen exotisch, denn üblicherweise ist man dort pflegeversichert, wo man auch krankenversichert ist. Der Soldat auf Zeit oder auch Berufssoldat ist hier anders aufgestellt. Die Krankenversicherung stellt der Bund (Heilfürsorge), die Pflegepflichtversicherung hingegen nicht.

Die Pflegepflichtversicherung kann bzw. muss man als Soldat bei einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung einrichten. Die privaten Versicherungen sind bei identischer Leistung deutlich günstiger im Beitrag.

Anwartschaft

Mit der privaten Pflegepflichtversicherung verbunden wird bei Zeitsoldaten die kleine Anwartschaft. Diese garantiert dem Zeitsoldaten nach Dienstzeitende den Zutritt zur privaten Krankenversicherung ohne erneute Abfrage des Gesundheitszustandes. Ob bei Dienstzeitende von dieser Option Gebrauch gemacht wird, kann der Soldaten dann später entscheiden. Zunächst geht es hier nur um ein Recht.

Seit 2019 besteht parallel hierzu für jeden Soldaten nach Dienstzeitende ein Zugangsrecht in die Gesetzliche Krankenversicherung. Welche Option dann bei Dienstzeitende für einen Soldaten die günstigste ist kann dann bewertet werden, wenn das Dienstzeitende naht und eine Planung für die Zeit nach dem Ausscheiden aus der Truppe konkrete Formen annimmt. Die Anwartschaft wird Zeitsoldaten ausdrücklich vom Dienstherrn und vom Deutschen Bundeswehrverband empfohlen.

 

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Hintergrundwissen

Die Anwartschaft greift erst beim Dienstzeitende. Was aber hat es nun mit der Anwartschaft auf sich, die die privaten Versicherungen bei Zeitsoldaten immer zusätzlich zur Pflegepflichtversicherung anbieten und empfehlen?

Eine Anwartschaft ist ein Eintrittsrecht auf den nach Dienstzeitende benötigten Krankenversicherungsschutz. In der Regel wird hier eine Rückkehr in ein ziviles Beschäftigungsverhältnis angestrebt. Damit wäre die Rückkehr in eine Gesetzliche Krankenversicherung verbunden. Denkbar ist aber auch ein Wechsel in den Status des Berufssoldaten oder eine sich anschließende zivile Beamtenlaufbahn. Neben dem ab 2019 bestehenden gesetzlichen Zugangsrecht zur Gesetzlichen Krankenversicherung für alle ausscheidenden Zeitsoldaten, ist eine private Krankenversicherung nicht selten die bessere, weil preiswertere Option. Die Anwartschaft sichert dem SaZ ein Recht, verbindet dabei aber keinerlei Pflichten.

Bei Ende der Dienstzeit eines SAZ hat der ausscheidende Zeitsoldat Anspruch auf Übergangsgebührnisse. Er erhält für eine Dauer von 12-60 Monate 75% seiner letzten Dienstbezüge weiterbezahlt. Diese Übergangszeit soll den Wechsel in die zivile Wirtschaft erleichtern und stellt eine wertvolle Zusatzleistung der Soldatenbesoldung dar. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass in der Phase des Bezugs von Übergangsgebührnissen kein Anspruch auf Heilfürsorge, also 100%ige Krankenversicherung über den Bund, mehr besteht. Anstatt dessen hat der Ex-Soldat dann einen Anspruch auf einen 50%igen Beitragszuschuss zu einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung.

Insbesondere die Zeitsoldaten, die nach Ihrem DZE noch in einer beruflichen Weiterbildungsmaßnahme wie z.B. Fachschule oder Studium sind, haben nach dem DZE in der privaten Krankenversicherung bei der Continentale Zugang zu besonders preiswerten Ausbildungstarifen. Die Anwartschaft sichert diesem Personenkreis den reibungslosen Eintritt in die private KV, auch bei Vorliegen gravierender Vorerkrankungen oder Wehrdienstbeschädigungen.

Der Soldat auf Zeit spart mit einer privaten Pflegepflichtversicherung inkl. einer Anwartschaft also während der Dienstzeit und nach der Dienstzeit deutlich an Versicherungsbeiträgen.

Weitere Vorteile der Anwartschaft

  • Umwandlungsrecht in eine passende Restkostenversicherung bei Karriere als Berufsbeamter
  • Umwandlungsrecht in passende Tarife bei Wechsel in den Status des Berufsbeamten, auch bei Einsatzschädigungen nach dem Einsatzweiterverwendungsgesetz.
  • Zugang zur preiswerten privaten Pflegepflichtversicherung während der Dienstzeit.

Wie komme ich zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ?

Diese Frage wird immer wieder gestellt. Sie ist verbunden mit der Sorge davor, ungewollt ein Leben lang privat krankenversichert bleiben zu müssen, obwohl bei einer zivilen Beschäftigung nach der Bundeswehrzeit die gesetzliche Kasse möglicherweise das passendere System wäre.

Diese Sorge ist jedoch gänzlich unbegründet. Ergreift der ehemalige Soldat auf Zeit einen zivilen Beruf und wird Angestellter, endet die private Krankenversicherung automatsch. Arbeitnehmer mit einem Gehalt oberhalb der Minijobgrenze und unterhalb von 64.350 € (in 2022, jährlich steigend) sind in Deutschland immer PFLICHTVERSICHERT in einer gesetzlichen Krankenkasse ihrer Wahl. Eine zuvor bestehende private Krankenversicherung endet nahtlos mit Beginn des neuen, zivilen Beschäftigungsverhältnisses. Kündigungsfristen sind nicht einzuhalten.

Ab einem Dienstzeitende in 2019 besteht zudem direkt bei DZE ein Zugangsrecht zur Gesetzlichen Krankenversicherung. Der ehemalige SaZ kann also auswählen, ob der direkt bei DZE zurück in eine gesetzliche Kasse wechselt, oder ob er während des Bezugs von Übergangsgebührnissen, z.B. während eine Studiums, privat krankenversichert sein möchte und dann erst mit Aufnahme eine Beschäftigung in die GKV zurückkehrt.

Was passiert wenn ich Beamter werde oder Berufssoldat ?

Auch hier ist die Wahl der privaten Versicherung, also private Pflegepflichtversicherung mit Anwartschaft, für Zeitsoldaten nie verkehrt.

Als Berufsbeamter sind Sie direkt im richtigen System, welches das Sozialgesetzbuch dem Beamten vorschreibt. Sie wechseln von der Anwartschaft in die Beihilfetarife, die dem Beihilferecht Ihres neuen Dienstherrn angepasst sind und haben mit einer Gesundheitsprüfung nichts zu tun.

Als Berufssoldat gilt genau dasselbe. Sie sind bereits im richtigen System. Empfehlenswert beim Wechsel von Zeit- zum Berufssoldaten ist immer, aus einer kleinen Anwartschaft eine große Anwartschaft zu machen. Hiermit sichert man sich neben dem Eintrittsrecht bei Dienstzeitende zusätzlich noch das günstige Eintrittsalter und damit günstige Beiträge im Pensionsalter. Denn in der großen Anwartschaft werden so genannte Alterungsrückstellungen gebildet. Diese sorgen für niedrige Krankenversicherungsbeiträge im Pensionsalter. Da der (höhere) Beitrag für eine große Anwartschaft steuerlich absetzbar ist, entsteht ein zusätzlicher Vorteil. Denn es werden Beitragslasten zur Krankenversicherung von Rentenphase in die aktive Dienstzeit verlagert, wo der Steuersatz in der Regel höher ist.

Fazit:

Mit einer privaten Pflegepflichtversicherung und kleiner Anwartschaft trifft man als Zeitsoldat immer die richtige Entscheidung. Daher empfiehlt auch der Deutsche Bundeswehrverband allen Zeitsoldaten derart vorzugehen.

Eine kleine Anwartschaft für Zeitsoldaten kostet bei der Continentale Krankenversicherung gerade einmal 0,95 € im Monat.

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