Gewinnung von Freiwillig Wehrdienstleistenden

Zwischen der Vorstellung und der Realität liegen oft mehrere Prozent: was bei der Gewinnung von Freiwillig Wehrdienstleistenden für die Bundeswehr so schwierig ist.

In den Köpfen vieler junger Menschen, die sich freiwillig für den Wehrdienst melden, existiert wahrscheinlich noch immer das Bild eines groß angelegten all-inclusive Abenteuerurlaubs, der zudem mit bis zu 1.146 Euro auch noch sehr gut bezahlt wird. Dass dem aber nicht so ist, sondern dass für die staatliche Ausbildung  tatsächlich Leistung abverlangt wird,  wird vielen Wehrdienstleistenden bereits in den ersten sechs Probemonaten schmerzlich bewusst. Die Folge: sie brechen ihre Ausbildung ab. Ein weiterer, geringerer, Teil wird durch die Bundeswehr selber entlassen. Insgesamt scheidet also nach derzeitigen Informationen ein Drittel (30,4 Prozent) im genannten Zeitraum aus. Dies entspricht einer Steigerungsrate um etwa drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zum Vergleich: diejenigen, die sich zum neuen, den Zivildienst ablösenden, Bundesfreiwilligendienst melden, bekommen einen deutlich geringeren Salär (ein Drittel vom Sold), müssen sich für etwa denselben Zeitraum binden (mindestens 6, maximal 24 Monate), brechen dafür aber in wesentlich geringerem Maße ab: hier liegt die Quote bei unter 15 Prozent und ist damit nur halb so hoch, wie bei der Bundeswehr. Zudem sind alle angebotenen 35.000 Plätze ständig und dauerhaft ausgebucht, wohingegen die Bundeswehr ihr Plansoll nicht erfüllt hat: von den planmäßigen 15.000 zu besetzenden Stellen wurden lediglich 11.150 vergeben – tausende Plätze blieben unbesetzt.

Ganz anders sieht es hingegen bei Anwerbung von Zeitsoldaten aus. Am 1. Januar 2013 traten etwa 3.500 junge Leute ihren Dienst an, immerhin 350 von ihnen waren Frauen. Damit ist der Bedarf, der mit 16.150 Soldaten beziffert wird, bereits zu einem Viertel gedeckt.